Liebe Farb-Luft-Raum-Klang-Bilder-Haus-
Besucherinnen und -Besucher,mir wurde leichtsinniger Weise von Christoph Peter Seidel angetragen, zu einem besonderen Ereignis ein Präludium zu sprechen. Lieber Christoph, Du und ich wussten gestern noch nicht, was das sein wird.Auf das Präludium folgt ein Interludium – Malerei und Cello-Performance mit Willem Schulz. Lieber Willem, weder Christoph noch Heike noch ich wissen bis zu diesem Augenblick, was das sein wird.Was wir aber alle mit größtem Vertrauen wissen, ist, dass es gut sein und uns anrühren wird. Jeden und jede auf die je eigene Weise. Und ganz ohne Ballast von hehren schweren Worten. Vielmehr einfach ein fröhliches Experiment in einem Haus. Und das ist eigentlich das Wunder, das uns alle hier zusammenführt: in einem Haus, in dem gewohnt, gelebt, gegessen und geschlafen, gedacht und geredet, geputzt und gekocht und gefeiert wird. Das Wunder ist die Verbindung dessen, was nun für vier Wochen und für die begrenzte Zeit dieser heutigen Veranstaltung da ist: Bild und Klang, dargeboten durch zwei Künstler, die einander offenbar gesucht und gefunden haben. Und die ganz besonders die Dritte im Bunde gesucht und gefunden haben, nämlich Heike Bohm. Ohne sie gäbe es uns hier und jetzt und heute nicht an diesem Ort. Danke, Heike! Wie schön, Dich auf diese Weise kennenzulernen!
Ganz gleich ob Prä- oder Interludium:
Diese Begriffe kommen aus der Musik. Nun, vorsingen werde ich Ihnen meine Worte nicht, selbst wenn das sehr reizvoll sein könnte. Ich habe mir eine andere Form ausgedacht – eine Art assoziative Poesie, wie ich sie mir nach dem gestrigen Gang durch dieses Haus spontan notiert habe. Ganz ohne Künstlerviten, Auflistung von Ausstellungs- und Klangprojekten und ohne Versuch einer kulturellen Analyse. Denn was hier heute zählt, ist der Augenblick und das Miteinander dieses Augenblicks. Und das soll genügen.